Montag, 22. August 2011

Belldomino

Wir wohnen in einer sehr hundereichen Gegend. Vor uns, hinter uns, ein Stück um die Ecke, vorne rechts – überall leben  Hunde verschiedenster Rassen. Und da auch die Wiesen nahe sind, gehen täglich ganz viele Spaziergänger mit ihren Hunden an unserem Haus vorbei. Wir sehen sie zwar nicht, weil die Hecke hoch und der Gehweg tiefergelegt ist, aber oft genug hört man sie.

Dann fängt Hund A an zu bellen, weil er Hund B auf der anderen Straßenseite sieht, Hund C von vorne links ist gerade im Garten und mischt sich ein, meine Wachhunde legen los, hinter dem Haus meldet sich dann Hund D zu Wort, worauf deren Nachbarhund weiter oben antwortet, und ich fürchte, so zieht sich das Gebell durch den halben Ort.

Normalerweise macht mir das nichts aus, außerdem antworten Duke und Bruno nur manchmal, aber bei der momentanen Hitzewelle, die man nachts nur bei offenem Fenster ertragen kann, nervt es – der erste Beller in der Nachbarschaft war heute früh um kurz vor sechs Uhr, und das Belldomino weckt dann besser als jeder Wecker.

Mich nicht, ich kann bei der Hitze sowieso nicht schlafen, war schon auf – nachts noch weit über 20 Grad ist nicht meins.


Sonntag, 31. Juli 2011

Verirrt ;-)

Wir sind vor einigen Wochen umgezogen, zwar nur von einem Stadtteil zum anderen, aber logischerweise hat sich dadurch unser Standard-Auslaufgebiet verändert. Hatten wir vorher schon viele schöne Wege zur Verfügung, so sind es jetzt noch einige mehr.

Heute ist Sonntag, der Göga hat heute nacht gearbeitet und daher noch geschlafen, als ich mich entschieden habe, mit Duke neue Wege zu erkunden. Bruno schafft lange Strecken nicht mehr und musste daher daheim warten, was ihm nichts ausmacht, er freut sich eher, wenn er auch mal Ruhe vor Hibbelduke hat.

Leider wurde bei meiner Herstellung der Orientierungssinn vergessen. Ich finde sogar in fremden Wohnungen den Ausgang nicht mehr. Erst letzte Woche landete ich daher bei neuen Kunden, die eine riesige Wohnung haben und mir Schäden gezeigt haben, bei der Verabschiedung fast im Schlafzimmer. Nur fast, ich frage stets nach, ob das auch wirklich die Wohnungstür ist….

Das Wetter ist heute für ausgedehnte Spaziergänge wunderbar, trocken, nicht kalt, aber auch nicht zu sonnig. Wir liefen und liefen, begegneten einem supernetten Sheltie, ansonsten aber konnte ich ungestört meinen Gedanken nachhängen und ein bisschen an Dukes Erziehung arbeiten – nein, ich gebe auch hier nie auf.

Aber plötzlich stellte ich fest, dass die Strecke, die eigentlich ein Quadrat hätte ergeben müssen, mich weit, sehr weit weg vom Ort gebracht hatte. Der örtliche Kirchturm auf einer Anhöhe, der mir zur Orientierung dient, war dann doch eine ganze Ecke weit weg.

Hätte ich mein neues, schickes Smartphone dabeigehabt, wäre das alles gar kein Thema gewesen, aber ich gebe zu, dass ich noch in der Einarbeitungsphase bin und daher nur das alte Handy in der Tasche hatte. Außerdem war es jetzt sowieso zu spät, irgendwie mussten wir den Rückweg finden. Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, mit einem leichten Anflug von Panik ein paar Wanderer zu fragen, wählte stattdessen den nächsten Abzweig nach links und hatte Glück – es passte.


Samstag, 29. Januar 2011

Aggressiver Hund


 Auch wenn es unter Hundehaltern politisch nicht korrekt ist: Ich mag keine Rottweiler und auch keine sonstigen Kampfhunde – die es ja nicht wirklich gibt, man nennt sie offiziell „Listenhunde“, weil sie auf den Rasselisten mancher Bundesländer stehen.

Die Hunde können nichts dafür, das weiß ich. In den allermeisten Fällen sind ihre Halter unseriöse Typen, die ihre Tiere als Waffen und Potenzverstärker nutzen. Arme Würstchen also, die es nötig haben. Sicherlich gibt es ab und zu wunderbare, liebe, gutmütige Exemplare dieser Rassen, die als gut erzogene und harmlose Familienhunde leben. Aber…. auch in denen schlummern Charakterzüge, die sich durchaus unterscheiden vom faulen Mops, gutmütigen Pudel oder aufmerksamen, aber defensiven Border Collie.

Gestern nun hatte ich mal wieder eine „nette“ Begegnung mit einem Rottweiler:

Ich ging mit dem angeleinten Bruno auf dem Weg, den ihr oben auf dem Bild seht. Da kam von vorne ein großer, unangeleinter Rottweiler, ganz alleine. Mist. Bruno hatte ihn noch nicht gesehen, und ich beschloss, lieber den geordneten Rückzug anzutreten, denn der Weg ist ziemlich schmal.

Leider entdeckte der andere Hund uns und kam zügig auf uns zu. Na prima.

Wenn eine Rauferei droht oder man nicht abschätzen kann, was passieren wird, sollte man nach Möglichkeit den eigenen Hund ableinen. So ist die Chance, dass es zumindest keine größeren Verletzungen gibt, etwas besser.

Ich ließ also Brunos Leine fallen. Von Weitem kam dann doch noch der Hundehalter an. Er sah wenigstens nicht so klischeehaft aus wie die anderen Rottweilerhalter, die ich bisher kenne. Zunächst war ich erleichtert. Er rief seinen Hund zurück, aber der hörte gar nicht. Die Hunde beschnüffelten sich, offensichtlich unschlüssig und nicht gerade freundlich, aber nicht aggressiv.

„Tut mir leid, meiner ist ein bisschen schwierig“, rief mir der Mann zu. Danke aber auch….

Da fletschte der Rottweiler die Zähne, fing an zu knurren. Bruno, der sonst in solchen Fällen defensiv reagiert und wegrennt, fing an zu bellen. Es wurde kritisch.

Wir waren beide schon ganz nah an den Hunden. Während ich Bruno einsammelte, hatte der andere Hundehalter enorme Schwierigkeiten, an seinen Hund zu kommen.

Und dann erwischte er ihn.

Leider fand sein Rottweiler das gar nicht lustig. Er griff sein Herrchen – immerhin ein recht breiter Zweimetermann – an, sprang knurrend an ihm hoch und schnappte nach ihm.

Ich entfernte mich zunächst schnellstens, drehte mich dann natürlich wieder um und sichtete die Lage. Der Mann hatte seinen Hund wieder im Griff, dank der Würgekette, und ging schnell in die andere Richtung davon. Aber ich war echt fertig mit den Nerven. So ein großes Tier, das ausrastet, ist wirklich sehr angsteinflößend.

Und mal wieder stelle ich mir die Frage, warum jemand einen sehr offensichtlich nicht gerade ungefährlichen Hund haben muss, und diesen dann auch noch unangeleint ausführen muss ? Der Weg ist innerorts, da herrscht Leinenpflicht.

Was wäre passiert, wenn ein ganz kleiner Hund dem Rottweiler untergekommen wäre ? Sein Halter hätte ja wohl gar nichts unternehmen können.

Es gibt Momente, da werde ich echt zum Hundehalterhasser.



Sonntag, 16. Januar 2011

Schlammhunde


Die Kombination aus Schneeschmelze und Dauerregen sorgt dafür, dass es überall außerhalb der Stadt ausgesprochen matschig ist. Nasse, verschlammte Hunde machen ganz besonders dann Spaß, wenn sie sich schütteln……

Samstag, 1. Januar 2011

Meerschweinchen - wie Rosie zu uns kam




Dies hier sind unsere Meerschweinchen Rosie und Alice. Sie kamen im Jahr 2010 auf etwas schräge Weise zu uns:

Eine Nachbarin züchtet seit Jahren Meerschweinchen. Und natürlich bekommen wir stets die neuesten Wurfmeldungen und dürfen die süßen Babys anschauen. Es wird keinen wundern, dass meine Töchter schon lange auch Meeris haben wollten, aber wir Eltern, ganz besonders mein Mann, waren strikt dagegen.

Auch so kleine Tiere wie Meerschweinchen benötigen Pflege und Zuwendung. Man sollte sie nicht einzeln halten, also braucht man ein großes Gehege oder einen großen Käfig und Zeit, sie frei laufen zu lassen. Tierarztkosten darf man nicht unterschätzen, das wissen wir aus leidvoller Erfahrung mit Bruno, und auch unsere ersten, inzwischen verstorbenen, Kaninchen waren am Ende doch noch relativ teuer in der medizinischen Versorgung.

Das Reinigen des Käfigs oder Geheges ist lästig, muss aber sein. Wir hatten aber bereits zwei Hunde und zwei Kaninchen im Freigehege, da mussten wir nicht noch mehr Tiere haben, deren Versorgung mit hoher Wahrscheinlichkeit doch irgendwann an uns Eltern hängt.

Infos über die Haltung von Meerschweinchen:



Keine Meersauen also hier.

Dann sprach meine Nachbarin mich aufgeregt an: Sie hatte ganz spontan bei einer Bekannten ein Meerschweinchen aus einer Gruppe gerettet. Dieses wurde dort gemobbt, von den anderen Tieren angegriffen und war in einer schlechten Verfassung. Es war damals ungefähr ein Jahr alt.

Das Problem dabei war nun, dass meine Nachbarin das verstörte Tierchen nicht zu ihren Rudeln geben konnte, weil es dringend Ruhe brauchte und nicht so einfach mit anderen Meerschweinchen zu sozialisieren war. Also was tun ? Sylvia fragen….

Sie schlug mir vor, dass wir das angeschlagene Meerschweinchen übernehmen und von ihrem nächsten Wurf ein Baby dazu bekommen. Dann würde auch die Sozialisierung klappen. Die Urlaubsbetreuung sicherte sie mir zu, eventuelle Tierarztkosten, falls das anscheinend nur äußerlich verletzte Tier doch richtig krank wäre, würden wir uns teilen.

Und da mein Göga ein gutes Herz hat, überraschten wir unsere Kinder nach der Schule mit einem absolut scheuen und zerfledderten Meerschweinchen – Rosie !

Die Begeisterung war natürlich groß, Rosie blühte nach kurzer Zeit total auf und wurde auch relativ zahm. Sie lebte von Anfang an nicht, wie geplant, im Garten im Freigehege, sondern wurde von Mitteltochter adoptiert und bekam einen riesigen Käfig in deren Zimmer.


Nagerkäfig BALDO FLAT 120 118 x 59 x 46 cm



Die Geschichte, wie Alice zu uns kam, ist ähnlich ungewöhnlich – ich reiche sie irgendwann nach.

Allen Lesern wünsche ich ein wunderschönes Jahr 2011 !

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Ich bin ein Mörder !

„Mach sie weg“, kreischte die eine Teenietochter beim Anblick einer Spinne im Wohnzimmer.

„Mörder“, schrie meine andere Teenietochter , als ich die Spinne getötet hatte.

Politisch korrekt wäre es gewesen, das Tier in den Garten zu bringen. Das weiß ich, aber ich bin schon ganz stolz darauf, dass ich als ehemalige Spinnenphobikerin inzwischen locker mit dem Hausschuh zuschlagen kann.