Samstag, 29. Januar 2011

Aggressiver Hund


 Auch wenn es unter Hundehaltern politisch nicht korrekt ist: Ich mag keine Rottweiler und auch keine sonstigen Kampfhunde – die es ja nicht wirklich gibt, man nennt sie offiziell „Listenhunde“, weil sie auf den Rasselisten mancher Bundesländer stehen.

Die Hunde können nichts dafür, das weiß ich. In den allermeisten Fällen sind ihre Halter unseriöse Typen, die ihre Tiere als Waffen und Potenzverstärker nutzen. Arme Würstchen also, die es nötig haben. Sicherlich gibt es ab und zu wunderbare, liebe, gutmütige Exemplare dieser Rassen, die als gut erzogene und harmlose Familienhunde leben. Aber…. auch in denen schlummern Charakterzüge, die sich durchaus unterscheiden vom faulen Mops, gutmütigen Pudel oder aufmerksamen, aber defensiven Border Collie.

Gestern nun hatte ich mal wieder eine „nette“ Begegnung mit einem Rottweiler:

Ich ging mit dem angeleinten Bruno auf dem Weg, den ihr oben auf dem Bild seht. Da kam von vorne ein großer, unangeleinter Rottweiler, ganz alleine. Mist. Bruno hatte ihn noch nicht gesehen, und ich beschloss, lieber den geordneten Rückzug anzutreten, denn der Weg ist ziemlich schmal.

Leider entdeckte der andere Hund uns und kam zügig auf uns zu. Na prima.

Wenn eine Rauferei droht oder man nicht abschätzen kann, was passieren wird, sollte man nach Möglichkeit den eigenen Hund ableinen. So ist die Chance, dass es zumindest keine größeren Verletzungen gibt, etwas besser.

Ich ließ also Brunos Leine fallen. Von Weitem kam dann doch noch der Hundehalter an. Er sah wenigstens nicht so klischeehaft aus wie die anderen Rottweilerhalter, die ich bisher kenne. Zunächst war ich erleichtert. Er rief seinen Hund zurück, aber der hörte gar nicht. Die Hunde beschnüffelten sich, offensichtlich unschlüssig und nicht gerade freundlich, aber nicht aggressiv.

„Tut mir leid, meiner ist ein bisschen schwierig“, rief mir der Mann zu. Danke aber auch….

Da fletschte der Rottweiler die Zähne, fing an zu knurren. Bruno, der sonst in solchen Fällen defensiv reagiert und wegrennt, fing an zu bellen. Es wurde kritisch.

Wir waren beide schon ganz nah an den Hunden. Während ich Bruno einsammelte, hatte der andere Hundehalter enorme Schwierigkeiten, an seinen Hund zu kommen.

Und dann erwischte er ihn.

Leider fand sein Rottweiler das gar nicht lustig. Er griff sein Herrchen – immerhin ein recht breiter Zweimetermann – an, sprang knurrend an ihm hoch und schnappte nach ihm.

Ich entfernte mich zunächst schnellstens, drehte mich dann natürlich wieder um und sichtete die Lage. Der Mann hatte seinen Hund wieder im Griff, dank der Würgekette, und ging schnell in die andere Richtung davon. Aber ich war echt fertig mit den Nerven. So ein großes Tier, das ausrastet, ist wirklich sehr angsteinflößend.

Und mal wieder stelle ich mir die Frage, warum jemand einen sehr offensichtlich nicht gerade ungefährlichen Hund haben muss, und diesen dann auch noch unangeleint ausführen muss ? Der Weg ist innerorts, da herrscht Leinenpflicht.

Was wäre passiert, wenn ein ganz kleiner Hund dem Rottweiler untergekommen wäre ? Sein Halter hätte ja wohl gar nichts unternehmen können.

Es gibt Momente, da werde ich echt zum Hundehalterhasser.



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